News

 

31.12.2021: Heute endet nicht nur das Jahr 2021 für uns. Ein Jahr, von dem man am Anfang so gehofft hat, dass es besser werden würde als 2020. Es hat uns bitter enttäuscht, aber es hatte auch seine guten Seiten. In dem fortwährenden Prozess der gesellschaftlichen Veränderung, deren Teil man selbst auch wider Willen wird, bleibt es nicht aus, Dinge, die einem mal lieb und wichtig waren, auf den Prüfstand zu stellen. Wer meint, dass es mal wieder wird wie früher, dem sei gesagt, dass der Holzweg, auf dem er sich befindet, zwar im Moment breit und bequem ist, aber am Ende faulig und stinkend sein wird. Es kann gar nicht werden wie früher, denn die Veränderungen in der Gesellschaft sind weithin sichtbar. Freundschaften, Partner-schaften, Arbeitsbeziehungen – so vieles ist in sehr kurzer Zeit einfach zerbrochen und kaum noch zu kitten. Die Gesellschaft hat sich gewandelt und das wird sich in den nächsten Generationen zeigen.

So haben auch wir die einstmals wichtigste Sache in unserem Leben, die uns liebgewordene Whippetzucht, auf den Prüfstand gestellt. Bereits in den vergangenen Jahren haben wir uns mehr und mehr aus dem Ausstellungsgeschehen zurückgezogen, weil nicht mehr die Beurteilung des standard-gerechten Whippets, sondern vielmehr die „Show“ im Vordergrund standen. Eine Entwicklung, gegen die wir viele Jahre bereits versucht haben entgegenzuwirken, die aber nicht aufzuhalten ist. Die Züchter, die den klassischen Standard-Whippet züchten, werden zunehmend weniger.
Vor ein paar Jahren sind wir umgezogen. Wir sind in eine dünnbesiedelte Gegend Deutschlands gezogen, wohnen am Ende des Dorfes. Ideal, so dachten wir, aber dünnbesiedelte Flächen ziehen das Wild an. Wir wohnen also inmitten einem idyllischen Leben von zahlreichen Wildtieren, die auch mal freundlich über den Zaun gucken oder durch das angrenzende Rapsfeld rascheln. Nichts für unsere Whippets, für die Freilauf auf den weiten Feldern und Wäldern ein Tabuthema geworden ist. Zum Glück haben wir ein sehr großes Grundstück, auf dem sie jederzeit ihre Beine strecken können, dennoch ist das nicht die Art und Weise, wie wir uns artgerechte Hundehaltung vorstellen. Spaziergänge an der Leine und Freilauf auf dem Grundstück, auf Dauer macht das weder Hund noch Mensch Spaß. Natürlich werden wir unsere derzeit 6 Whippets Juke, Joya, Lotta, Lykka, Insa und Jouline behalten, aber wir werden die Zucht dieser an sich wunderbaren Rasse beenden. Wir können keine Rassehunde züchten und aus den Würfen nichts behalten. Wir haben immer Würfe gezüchtet, aus denen wir selbst etwas behalten wollten oder wo wir sicher sein konnten, dass wir jemanden Adäquates finden, der beispielsweise einem Rüden ein gutes Zuhause gibt. Wir haben gute Zuhause für unsere Welpen gefunden, aber angesichts der gesellschaftlichen und auch der zu erwartenden wirtschaftlichen Veränderung wird dies zukünftig auch immer schwieriger werden. All das sind Punkte, die uns zu dem Entschluss gebracht haben, die Whippetzucht endgültig aufzugeben.

Insofern endet für uns heute also nicht nur ein Jahr, sondern eine Ära. Wir sind den Whippets seit sehr vielen Jahren verbunden, aber man muss auch wissen, wann man aufhören muss. Wir werden der Rasse verbunden im Herzen bleiben, solange es noch Exemplare gibt, die unserer Vorstellung vom standard-gerechten Whippet entsprechen. Was kommen wird, wissen wir nicht. Vielleicht eine andere Rasse, vielleicht auch nur der „Mischlings-Hofhund“. Im Moment haben ganz andere Dinge Priorität und außerdem haben wir 6 wunderbare Hunde, die uns täglich erfreuen. Die Zeit wird zeigen, wie es weitergeht.

Die Homepage lassen wir bestehen und wir werden auch weiterhin Bilder von unseren Whippets und denen aus unserer Zucht veröffentlichen. Es ist das Archiv eines Stücks unseres Lebens.